Cranio-Sacral Therapie

 

Die Cranio-Sacral-Therapie (vom Lateinischen cranium = Schädel; sacral = das Kreuzbein (os sacrum) betreffend: „Schädel-Kreuzbein-Therapie“) ist eine alternativmedizinische Behandlungsform, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Es ist ein manuelles Verfahren, bei dem die Handgriffe vorwiegend im Bereich von Schädel, Nacken, Zungenbein, Thorax, Wirbelsäule, Kreuzbein, Zwerchfell und Becken ausgeführt werden.

Die Cranio-Sacral-Therapie beruht unter anderem auf der Annahme, dass sich die rhythmischen Pulsationen der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis), der sog. Cranio-Sacrale Rhythmus, auf die äußeren Gewebe und Knochen übertragen und somit per Palpation ertasten lassen. Der Therapeut fühlt mit seinen Händen und seiner Intention nach Spannungszuständen im physischen und emotionalen Körper und hilft den betroffenen Strukturen über sanften Druck oder Zug ihre Spannung zu lösen und in den physiologischen Zustand zurückzukehren.

Cranio-Sacrale Therapie ist eine sehr sanfte, manuelle Behandlungs- und Heilmethode bei der mit nur wenigen Gramm Druck gearbeitet wird um Disbalancen und Spannungen im Körper zu lösen und den Körper bei der Selbstheilung zu unterstützen. Der Schädel ist der obere Pol des Cranio-Sacralen Systems. An ihm hängt die Wirbelsäule, deren Basis aus dem Kreuzbein besteht, das den unteren Pol bildet. Das Cranio-Sacrale System beinhaltet das Zentrale Nervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rückenmark, sowie die Zerebrospinale Flüssigkeit (Liquor), die kontinuierlich nachgebildet und abgebaut wird. Dadurch entsteht der Cranio-Sakrale Rhythmus, der unabhängig von Atmung und Puls eine Frequenz von 6-12 Zyklen pro Minute hat.

Das ZNS steuert und reguliert alle körperlichen, geistigen und seelischen Vorgänge. Über die Spinalnerven und das periphere Nervensystem ist das ZNS mit allen Bereichen des Körpers verbunden und reguliert die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen. Gleichzeitig ist das ZNS für alle geistigen und emotionalen Vorgänge, wie auch Sinneswahrnehmungen zuständig. Kommt es an irgendeiner Stelle des Cranio-Sacralen Systems zu einer Störung, z. B. durch einen blockierten Wirbel, resultiert ein gestörter Informationsfluss im Nervensystem in beide Richtungen. Die Region, die im Körper durch diesen Bereich versorgt wird, bekommt unzureichende oder falsche Signale. Gleichzeitig werden aber auch Fehlinformationen nach oben zum Gehirn gesendet. Dadurch können vielfältige, teils unerklärliche Symptome und Beschwerden im ganzen Körper, an jedem Organ aber auch im Denken und in der Psyche resultieren.

Bei einer Cranio-Sacralen Therapie geht es darum, Störungen des Cranio-Sacralen Systems aufzuspüren und den Körper dabei zu unterstützen, sich selbst davon zu befreien. Durch die körpereigene Selbstheilungskraft ist jeder Organismus in der Lage, kleinere Störungen wieder aufzulösen. In manchen Fällen reicht das jedoch nicht aus und es kommt zu länger anhaltenden Störungen, die dann zu Beschwerden führen. Ein wichtiges diagnostisches Werkzeug zum Aufspüren solcher Blockaden und Störungen ist die Cranio-Sakrale Rhythmus. Ungefähr 6-12 mal pro Minute wird eine neue Liquormenge von den Hirnventrikeln ins Cranio-Sacrale System gepumpt. Dann steigt der Druck im Inneren der Hirnhäute des Schädels an und es kommt aufgrund einer gewissen Elastizität zu einer deutlich fühlbaren Ausdehnung und Bewegung der Schädelknochen. Die Welle beginnt im Kopf und verläuft durch den gesamten Duralschlauch im Inneren der Wirbelsäule bis zum Kreuzbein und zum Becken. Da alle Knochen des Cranio-Sacralen Systems eine gewisse Beweglichkeit aufweisen, führt die craniale Welle in allen Bereichen des Systems zu einer Eigenbewegung der Knochen und Gewebe. Diese Eigenbewegung verläuft in einem gewissen Rhythmus und lässt sich mit entsprechender Übung im ganzen Körper wahrnehmen.

Der Cranio-Sakral-Therapeut fühlt an verschiedenen Stellen des Systems, ob diese Eigenbewegung vorhanden ist und welche Qualität sie hat. Man achtet darauf, ob sich die Welle im ganzen Körper gleichmäßig spüren lässt, oder ob es auffällige Unregelmäßigkeiten zwischen verschiedenen Bereichen gibt. Eine reduzierte oder unregelmäßige Eigenbewegung deutet auf Blockaden, oft in Form von Gelenk- und Knochenverschiebungen, chronischen Muskelverspannungen oder Verkürzungen hin.

Die eigentliche Kunst bei dieser Behandlungsform besteht darin, Unregelmäßigkeiten aufzuspüren und diese wieder in den Grundrhythmus der cranialen Welle zu integrieren. Dazu leistet der Therapeut lediglich „Hilfestellung“ und unterstützt die Eigenregulation des Systems, manchmal durch minimalen Druck oder Zug von wenigen Gramm. Dabei folgt er intuitiv der Eigenbewegung des gesamten Systems und umliegender Strukturen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Cranio-Sacralen Therapie ist das Faszien-System. Dieses System gewinnt in der heutigen Medizin zunehmend an Bedeutung, denn es verbindet über bindegewebige Strukturen fast alle Körperstrukturen untereinander. Dies kann man sich ähnlich einem Spinnen-Netz vorstellen – wenn eine Fliege irgendwo im Netz hängenbleibt, kann die Spinne dies auch am Rande des Netzes spüren. Wenn irgendwo im System Spannung herrscht, kann diese Spannung über die Faszien bis in entfernte Regionen fortgesetzt werden und dort Schmerzen und Verspannungen auslösen. So kann z.B. durch Spannungen im Körperinneren ein Schmerz in der Schulter oder an anderen Stellen des Bewegungsapparates ausgelöst werden. Wenn nun dieser Schmerz nur lokal behandelt wird, ohne die ursächliche Verspannung zu lösen, wird der Schmerz bald wiederkehren. Cranio-Sacrale Therapie betrachtet den ganzen Körper, nicht nur die schmerzhaften Bereiche, um sowohl die Ursachen als auch die Folgen von Verspannungen zu lösen.

Cranio-Sacrale Therapie kann für die Behandlung von körperlichen, als auch mentalen, emotionalen und energetischen Störungen eingesetzt werden. Sie läßt sich gut mit anderen integrativen Therapieformen wie Chiropraktik und Akupunktur als auch mit schulmedizinischen Therapien kombinieren. Bei meinen Behandlungen findet sie vorwiegend Einsatz im Laufe der chiropraktischen Behandlungen, bei denen ich, nach Bedarf, Cranio-Sacrale Techniken als Ergänzung anwende. Auch eignen sich diese Techniken hervorragend um besonders empfindliche oder schwierige Pferde zu entspannen und vom Sinn der Behandlung zu überzeugen. Die meisten Pferde reagieren mit tiefer Entspannung und Müdigkeit.

 

 

Einsatzgebiete der Cranio-Sacralen Therapie bei Pferden:

• Behandlung von Subluxationen der Wirbelsäule und Extremitäten als Alternative zur chiropraktischen Manipulation (z.B. bei Pferden die sich nicht chiropraktisch behandeln lassen)
• Behandlung von chiropraktischen Subluxationen, die immer wieder zurückkehren und deren Ursache im Faszien-System liegt
• Behandlung von akuten und chronischen Traumen (unterstützend bei Frakturen, Sehnenverletzungen, Narben etc.)
• Behandlung von akutem oder chronischem Schmerz (Schmerz wird in den Faszien „gespeichert“ und durch die Behandlung freigesetzt)
• Behandlung von Restriktionen der Schädel-Nähte (auch bei ausgewachsenen Tieren/Menschen haben die Schädelknochen noch bewegliche Verbindungen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden können und so Probleme verursachen können)
• Verbesserung visceraler (organischer) Funktionen z.B. bei chronischen Lungenerkrankungen, rezidivierenden Koliken etc.
• Unterstützende Therapie bei Lahmheiten
• Behandlung von emotionalen Problemen

 

 

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